Am 9. Juni 2024 haben die Stimmberechtigten dem Baukredit für das Projekt «Bachsanierung Steinach» zugestimmt. Zwischen dem Gallussteg und der Brücke Hauptstrasse soll die Steinach auf einer Länge von knapp drei Kilometern wieder naturnah gestaltet werden. Dazu werden die über 100-jährigen Bachverbauungen im Einklang mit heutigen gesellschaftlichen und rechtlichen Anforderungen erneuert.
Durch die Verbreiterung des Gerinnes wird die Abflusskapazität erhöht, wodurch Menschen und Sachwerte nachhaltig vor Überflutungen geschützt werden. Gleichzeitig werden die Lebensräume für Tiere und Pflanzen entlang der Steinach vernetzt und ökologisch aufgewertet. Mit der Beseitigung von Abstürzen erhalten Seeforellen wieder Zugang zu ihren natürlichen Laichgründen im Steinachtobel. Insgesamt wird die Steinach besser vor schädlichen Einflüssen geschützt und die Erwärmung des Wassers reduziert.
Grundsätzliche Freigabe der Fachstellen für die öffentliche Projektauflage
Im November 2024 wurde bei den zuständigen Fachstellen des Bundes sowie des Kantons St. Gallen ein parzellenscharfes Dossier zur Freigabe der öffentlichen Auflage eingereicht. Die Auswertung der im April 2025 eingegangenen Stellungnahmen zeigt, dass dem Vorhaben aus wasserbaulicher Sicht zugestimmt werden kann. Das Projekt wird von den Fachstellen ausdrücklich begrüsst und hat seit dem Vorprojekt im Jahr 2017 eine sehr positive Weiterentwicklung erfahren.
Zusätzliche Abklärungen bezüglich den Ewigkeitschemikalien (PFAS) durchgeführt
Jedoch wurde im Hinblick auf die künftig geltenden Grenzwerte für sogenannte Ewigkeitschemikalien (PFAS) von den Fachstellen angeregt, den Boden auf PFAS zu untersuchen. Unterdessen wurden mehrere Flächen im Perimeter des Wasserbauprojektes sowie im Bereich der geplanten neuen Familiengärten am Standort Schöntal beprobt. Es wurde festgestellt, dass alle analysierten Proben eine Belastung mit PFAS aufweisen. Obwohl ein Teil der bestehenden Familiengärten dem Projekt weichen muss, hat die Ortsgemeinde inzwischen entschieden, keinen Landtausch zur Verlegung der Gärten in das Gebiet Schöntal anzubieten. Aus diesem Grund sind derzeit bestimmte Anpassungen der Projekt-Rahmenbedingungen im Gang (v.a. bezüglich Kompensation Fruchtfolgeflächen).
Projektfortführung und öffentliche Projektauflage im März 2026 geplant
Derzeit bestehen weder auf Bundes- noch auf kantonaler Ebene konkrete Vorgaben zum Umgang mit PFAS-Belastungen. Abhängig von den weiteren Abklärungen und der künftigen rechtlichen Ausgestaltung können daraus zusätzliche Kostenfolgen entstehen. In Absprache mit den kantonalen Fachstellen hat der Gemeinderat Steinach beschlossen, die Umsetzung des gesetzlichen und politischen Auftrags zur Erneuerung des Hochwasserschutzes weiterzuverfolgen. Die öffentliche Projektauflage ist derzeit voraussichtlich für Ende März 2026 vorgesehen. Im Auflagedossier wird transparent über die durchgeführten PFAS-Untersuchungen informiert sowie der aktuelle Wissensstand zum Umgang mit PFAS dargelegt. Über die Durchführung der Projektauflage wird zu gegebener Zeit wieder informiert.
